Egelsbacher Kreuze / Egelsbach crosses
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Ende 2010 gestattete die Gemeindeverwaltung von Egelsbach (Hessen) die Aufstellung dreier Kreuze von 2,10 m Höhe auf öffentlichen, von den Einwohnern stark frequentierten Plätzen. Nach unserer Kenntnis ist diese Genehmigung zeitlich unbeschränkt.
Die Installation der Kreuze bedeutet nicht weniger, als dass öffentlicher Raum dauerhaft durch religiöse Symbole dominiert wird.
Einzelnen Gruppen bevorzugte Repräsentationsmöglichkeiten einzuräumen und ihnen dafür öffentlichen Grund und Boden zur Verfügung zu stellen stellt eine eine Missachtung der Grundregeln demokratischer Kultur dar. Noch mehr verletzt es die in Deutschland grundgesetzlich verankerte Trennung von Kirche und Staat und widerspricht dem demokratischen Recht aller Bürger auf Gleichbehandlung durch staatliche Institutionen.
Wir respektieren den Wunsch der evangelischen Kirche, die eigene Weltanschauung nach außen hin zum Ausdruck zu bringen. Jedoch sollte der öffentliche Raum ein neutrales Gebiet sein, das nicht dauerhaft durch weltanschauliche Symbole markiert wird. Er sollte vielmehr einen neutralen Rahmen bilden, in dem Bürger aller Weltanschauungen sich frei bewegen und sich in gleicher Weise wertgeschätzt fühlen können.
Im Sinne eines sichtbaren Bekenntnisses zu Pluralität und Gleichbehandlung aller weltanschaulichen Gruppen schlagen wir vor, dass die Kreuze umgesetzt und auf kirchlichem Grund und Boden aufgestellt werden. Es ist sicherlich möglich, sie auch dort öffentlich zugänglich zu platzieren, so dass sie weiterhin ihrem Zweck dienen können.
Wir appellieren daher an die Gemeindeverwaltung von Egelsbach, die Genehmigung für das Aufstellen der Kreuze zurückzuziehen.
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In the end of 2010 the municipal administration of Egelsbach (Hesse, Germany) permitted the installation of three crosses (hight 2,10 m) after request of local Protestant Church in public and highly frequented places. In our knowledge this permission is timely unlimited.
The installation of the crosses means nothing less than the lasting domination of public space by religious symbols.
To grant particular groups special possibilities of representation and make public property available for that purpose poses disrespect to the basic rules of democratic culture. Moreover, it violates the constitutional separation of church and state in Germany and it is inconsistent with the democratic right granting all citizens equal treatment by public institutions.
We respect the wish of the Protestant Church to express their worldview to the outside. However, public space should be a neutral area that it not permanently marked by symbols affiliated with certain worldviews. It should rather be a place within citizens of all worldviews can move freely and feel similarly appreciated.
Concerning a visible commitment to plurality and equal treatment of all groups with different worldviews we consider it more appropriate to relocate the crosses to church ground. It is certainly possible to turn them there to public view, so they can serve their purpose furthermore.
We therefore prompt the municipal administration of Egelsbach to revoke the permission for the installation of the crosses.
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