Petition zur Erhaltung der Stadt des Kindes
Offener Brief / Petition zur Erhaltung der Stadt des Kindes Die Stadt des Kindes galt einst als \'Paradejugendheim\' und Vorzeigeprojekt der Stadt Wien. Die in den 70er Jahren errichtete Anlage war durch die Verkoerperung von neuen sozialpaedagogischen Ansaetzen und deren architektonischer Umsetzung beispielgebend. Kaum ein oesterreichisches Bauwerk der juengeren Vergangenheit hat mehr internationale Beachtung erfahren als die Stadt des Kindes. Nun soll in der Sitzung des Gemeinderats am 25 Juni 2008 eine Vertragsaenderung zwischen der Stadt Wien und der ARWAG als Liegenschaftseigentuemerin der Stadt des Kindes beschlossen werden, welche die Moeglichkeit einraeumt, mehr als die Haelfte der Anlage abzureissen und statt dessen Neubauwohnungen zu errichten. Dies bedeutet eine Zerstoerung des strukturellen Zusammenhanges der Anlage und der dahinter stehenden sozialen Ansaetzen des Vorzeigeprojektes des roten Wien der siebziger Jahre. Dadurch geht ein wichtiger Bestandteil oesterreichischen Kulturgutes verloren. 2004 forderten die beiden internationalen Denkmalpflege-NGOs ICOMOS und DOCOMOMO eine Unterschutzstellung der \"Stadt des Kindes\". Institute der TH-Muenchen und ETH-Zuerich, in Oesterreich der TU-Wien und der Akademie der bildenden Kuenste, die Bundessektion der Architektenkammer, Architektur in Progress, die Architekturstiftung Oesterreich und das Netzwerk Denkmalschutz schlossen sich der Forderung an. Die Stadt Wien und das Bundesdenkmalamt (BDA) lehnten hingegen den Denkmalschutz ab, der eine von Respekt getragene Weiterentwicklung des Ensembles sicherstellen haette koennen. Die Unterzeichnenden unterstuetzen den Aufruf von DOCOMOMO Austria, sprechen sich vehement gegen die Abbruchplaene aus, und fordern die Erhaltung der Gesamtanlage sowie ein neues Nutzungskonzept, das mit der vorhandenen Substanz sensibel umgeht.
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