
Petition für eine Standortsicherung der Orthopädischen Klinik und orthopädischen Hochschulambulanz innerhalb des UKT und eine Neuausschreibung der W3-

Die Orthopädische Klinik soll Teil der Universitätsklinik Tübingen bleiben und nicht in die BG Unfallklinik integriert werden!
Nachdem im März 2023 Prof. Wülker pensioniert wurde und nach einem erfolgreichen Bewerbungsverfahren auch ein Ruf für die W3-Professur für Orthopädie am UKT erteilt wurde, hatte der berufene Kandidat zuletzt diesen Ruf abgelehnt. Nun favorisiert der Vorstand des Universitätsklinikums nicht die Neuausschreibung, sondern eine Fusion bzw. vielmehr eine Integration der Orthopädischen Klinik mitsamt Hochschulambulanz in die BG Unfallklinik. Demnach soll ein Umzug der Orthopädie in die BG-Klinik stattfinden, im Gegenzug wechselt die Klinik für MKG-Chirurgie in die CRONA und bezieht die Räumlichkeiten der Orthopädie.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Orthopädie wurden zu diesem Vorhaben nicht befragt, sondern vor die bereits getroffene Entscheidung gestellt. Es gibt diverse Argumente, die aus unserer Sicht gegen einen Standortwechsel der Orthopädie aus der Universitätsklinik in die BG-Klinik sprechen:
Auch wenn sich einige Bereiche der orthopädischen und unfallchirurgischen Abteilungen überschneiden, ist eine Standortveränderung und Verkleinerung der Orthopädischen Klinik im Hinblick auf die Krankenversorgung der Orthopädischen Universitätsklinik nicht denkbar.
Die intensivmedizinische Versorgung am Universitätsklinikum ist sowohl von den Kapazitäten, als auch von der technischen Ausstattung für viele unserer orthopädischen Patienten essentiell. Aus diesem Grunde werden uns multimorbide Patienten aus ganz Deutschland explizit für orthopädische Operationen zugewiesen. In unserer Klinik finden beispielsweise auch kindliche Wirbelsäulenoperationen (Skolioseoperationen) statt, diese Patienten bedürfen einer kinderintensivmedizinischen Betreuung ohne große Transportwege. Auch bei den diversen Konsilanfragen aus den anderen Abteilungen der Universitätsklinik ist eine zeitnahe Behandlung und Untersuchung dieser Patienten nur aufgrund der kurzen Wege entweder in unserer Ambulanz oder am Patientenbett gewährleistet. In einigen Fällen ist ein Transport zur klinischen Beurteilung in eine andere Klinik nicht zu verantworten.
Die steigende Komplexität der Fälle erfordert ein hohes Maß an Interdisziplinarität (im und außerhalb des OP). Dies kann nur über die Anwesenheit der Orthopädischen Klinik am Hauptstandort gewährleistet werden. Das Universitätsklinikum mit seinen Abteilungen zeichnet sich durch komplexe Fälle und Leuchtturmoperationen aus. Es handelt sich hierbei um medizinische Herausforderungen, welche ein permanentes Stand-by der anderen Fachabteilungen benötigen.
So betreibt auch die Orthopädie bereits seit Jahren eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit mit diversen Fachabteilungen der Medizinischen Klinik und Chirurgie (beispielsweise mit der Radioonkologie, Rheumatologie, Nuklearmedizin, Onkologie, AVT).
Auch die neugeschaffene zentrale Notaufnahme bedarf einer orthopädisch-unfallchirurgischen Expertise, um eine umfassende Versorgung der Patienten zu gewährleisten.
Sicherlich ist die Konkurrenz im Fach „Orthopädie /Unfallchirurgie“ auch in der Region sehr hoch, aber durch den demografischen Wandel steigt auch das Patientenaufkommen, sodass eine zeitnahe und gute Versorgung nur durch ein Fortbestehen der Kapazitäten in gleichem Ausmaß gewährleistet werden kann.
Mit 1600 Lehrstunden pro Semester ist die orthopädische studentische Lehre sicherlich eines der lehraufwändigsten universitären Fächer und auch für die Weiterbildungsordnung anderer Abteilungen wie z.B. die Anästhesie ist zum Erlernen von Regionalverfahren das orthopädische Operationsspektrum notwendig. An unseren Laboratorien hängen zahlreiche promovierende Studenten sowie Wissenschaftler, welche an vielen multidisziplinären Projekten am UKT mitarbeiten. Die universitäre Medizin muss sich gegenüber den regionalen Lehrkrankenhäusern abgrenzen.
Es gibt KEINE Universitätsklinik in Deutschland, die nicht entweder die Unfallchirurgie oder die Orthopädie im Haupthaus angesiedelt hat.
Obwohl unsere Abteilung zu den kleineren Abteilungen der CRONA-Klinik gehört, arbeiten viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits seit Jahren in der Orthopädie und sind eng mit der Abteilung und auch mit dem Universitätsklinikum verbunden. Was wäre die Universitätsklinik Tübingen ohne eine Orthopädie?
Einen Standortwechsel mit einer weiteren Verkleinerung der Abteilung / Integration in die unfallchirurgische BG-Klinik lehnen wir ab und favorisieren die Neuausschreibung der W3 Professur für Orthopädie (und Unfallchirurgie) am Universitätsklinikum.
Unterschreiben Sie Unsere Petition und helfen Sie mit, damit die CRONA-Klinik weiterhin die CRONA-bleibt und nicht die CRNA-Klinik wird.
Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Orthopädie
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